Wie stellt man sich am besten vor? Ganz einfach!

Man lässt sich von einer seiner eigenen Romanfiguren verhören! Darum ohne viel Aufhebens, ab zum Verhörraum. Ihr Gastgeber ist Inspector Cameron Kerr, der wirklich alle relevanten Informationen aus mir herauspresst, ok, fast alle …

Ein paar Infos behalte ich doch noch für mich ...

Und nun viel Vergnügen beim Autorenverhör

 

Euer Michael Kruschina

 

Verhör eines Schriftstellers …

 

Ein abgedunkeltes Zimmer. In der Mitte ein Tisch, auf der eine schwach strahlende Lampe, ihren gelblichen Lichtschein in den Raum wirft. Zwei Stühle auf je einer Seite des Tisches. Auf einem sitzt ein Mann und wartet auf das, was da kommen mag. Nervös spielt er mit seinen Händen und kaut auf einem Kaugummi, der schon seinen Geschmack verloren hat. Endlich endet die nervtötende Warterei, hinter ihm öffnet sich die einzige Tür des Raumes und ein Mann tritt ein. Gekleidet in einem langen Ledermantel und einer dunklen Hose. Etwas geht von den Unbekannten aus, eine Aura des Mysteriösen. Die zu beschreiben dem sitzenden Mann schwerfällt, zumindest in Worten.

 

Ohne ein Wort des Grußes schreitet er zu dem freien Stuhl und setzt sich. Schweigend betrachten die Männer sich über die aus Holz bestehende Tischplatte hinweg.

 

Der Unbekannte ergreift das Wort: »Mein Name lautet Inspector Cameron Kerr von Interpol. Ich leite dieses Verhör. Sie werden mir wahrheitsgetreu auf die kommenden Fragen antworten. Wenn nicht, hat dies ernste Konsequenzen für Sie! Haben sie alles verstanden?« Sein Gegenüber nickt. »Gut! Nun zu meiner ersten Frage. Wie ist ihr voller Name?«

 

»Der lautet Michael Kruschina.«

 

Der Inspector holt einen Notizblock hervor den dazu passenden Stift und notiert sich die Daten.

 

»Wo wurden sie geboren?« 

 

»Esslingen am Neckar, im Jahr 1975.«

 

»Das wäre meine nächste Frage gewesen, bitte greifen sie dem Gespräch nicht vor, danke!« Der Andere hebt entschuldigend die Schultern. »Wann fingen sie an, mit ihren Verbrechen. Zum Beispiel mich lebendig begraben zu lassen! Auf die Antwort bin ich sehr gespannt Mister!«

 

»Entschuldigung, welches Verbrechen ist damit gemeint?«, fragend schaut Michael Kruschina zu dem Beamten.

 

Gereizt verdreht der Inspector seine Augen. »Das Schreiben Mann! Stellen sie sich nicht dumm! Ich mag so etwas nicht!« »Schon gut, schon gut!«, beschwichtigend hebt Kruschina die Hände hoch, lässt sie sinken und fährt fort zu reden. »Schon als Kind, ich verschlang schon, als ich zehn war, alles, was mir unter die Finger kam.«

 

»Und welche Genres?«

 

»Hm, am Anfang Science-Fiction, kurze Zeit später kam noch Horror dazu. Dabei blieb es auch. Und was ihr Begräbnis anging, die Story verlangte es von mir, sorry! Wie jeder sagte ich zu mir irgendwann, das kannst du auch. Am Anfang waren es Gedichte, später erfand ich meine eigene Serie- Cameron Kerr.«

 

»Ah ja, die Story verlangte es von Ihnen, dass mir das Schlimmste passierte, was man sich vorstellen kann? Haben sie noch mehr so tolle Ideen was mich, betrifft Mister Kruschina? Und meine Serie war die Erste von allen? Danke für die Ehre.«

 

»Sagen sie ruhig Michael zu mir!«

 

»Nein!«

 

Michael Kruschina fühlt sich langsam unbehaglich und rutscht auf dem Stuhl hin und her. »Sind Sie noch in anderen … sagen wir Projekten involviert?«

 

»Ja, neben Ihrer Serie Cameron Kerr schreibe ich noch an einer neuen Science-Fiction-Serie mit dem Namen Raumschiff Archimedes. Mit einer Kollegin ist eine Mystery-Serie in Planung – Larissa Blackwood. Und ich schreibe Kurzgeschichten für eine Reihe, die sich Horror-Schocker-Depesche nennt, mit einigen anderen Autoren zusammen. Sie sehen, für die nächste Zeit bin ich ausgelastet.«

 

»Sie sind ein vielbeschäftigter Mann zu meinem Leidwesen. Für ihre und meine Zukunft hoffe ich, dass sie mich nicht mehr in so gefährliche Situationen bringen!«

 

»Das kann ich nicht versprechen, die Story entscheidest das, darauf besitze ich keinen Einfluss!« Zischend atmet Cameron Kerr aus, steckt seine Notizen ein und erhebt sich.

 

»Sie können gehen!«

 

»Oh, schon fertig? Dann sehen wir uns gleich wieder, spätestens bei deinem nächsten Abenteuer.«

 

Wenn Blicke töten könnten, wäre gerade ein Mord geschehen, Cameron Kerr rast aus dem Zimmer und knallt die Türe hinter sich zu. Zurück bleibt ein Autor, der in Gedanken schon die nächsten Geschichten durchspielt. In denen Cameron gegen Dämonen kämpft. Das Raumschiff Archimedes neue Welten und Aliens entdeckt. Bei denen es Larissa Blackwood mit mörderischen Geistern zu tun bekommt …